Quelle: wikipedia.org
Der digitale Austausch von Information ist seit der Verbindung über elektronische Wege ein wichtiger Wirtshaft- und Kultur-Faktor. Informationsfluss und Handel waren in der Geschichte stets entscheidend für zivilisatorische Errungenschaften, die auch in der digitalen Zeit wichtig bleiben. Mit der Erfindung der elektronischen Übertragungswege, wurde die Information immer stärker vom Medium getrennt. Ein Telegramm hatte unter Umständen den selben Inhalt wie ein Brief, doch im Gegensatz zum Brief wird die reine Information und keine Erscheinung oder Gestaltung übermittelt. Mit dem Auftreten der Computer und des Internets ab Mitte des 20. Jahrhunderts wurde zuerst Information getauscht (ARPANET, WWW). Und später auch vermehrt die Form zusätzlich zur reinen Information übertragen.
Sobald die Information vom Medium getrennt wurde (Telegramm), wurde die Übertragungsgeschwindigkeit schneller.
In einer Vision von 1935 wird klar, dass der Erfinder nicht den Inhalt, sondern das traditionelle Buch wiedergeben möchte.
Quelle: Everyday Science and Mechanics, April 1935
Ein von der Firma Adobe geschaffener Standard zum Austauschen von formatierten Inhalten. Das Dateiformat PDF wird auf vielen Plattformen und Geräten unterstützt und ist in der Zwischenzeit auch durch die ISO-Gruppe (ISO 32000) standardisiert.
CSS wurde vom W3C Konsortium als Standard für die Formatierung von HTML-Dokumenten eingeführt. CSS definiert über so genannte Selektoren, welcher Teil vom Inhalt (HTML) wie auszuschauen hat. Dabei können die einzelnen Regeln einander ergänzen oder überschreiben (Cascading).
Ein eBook (auch E-Book, e-Book, ...) bezeichnet ein digitales Buch (Einheit von Bildern und/oder Texten) welches mit Hilfe eines elektronischen Anzeigegerätes wie Computer, Tablet, Smartphone oder eReader zugänglich gemacht werden kann. Wichtige träger von gestalteter Information zum Austausch auf elektronischem Wege waren früh schon PDF (ab 1993) oder mittels CSS formatierte Webseiten (ab 1996). Heute wird unter dem Begriff eBook oftmals eine sehr enge Definition von zusammengetragenen Informationen verstanden. So wird der Begriff eBook oftmals für abgeschlossene von einem Autor (Autorenkollektiv) in eine Datei oder eine App zusammengetragene Inhalte verstanden. Bei dieser Definition kann nach verschiedenen Kriterien gruppiert werden:
Im Gegensatz zu einem klassischen Buch ist bei einem elektronischen Buch nicht klar, wie die visuelle Darstellung der Inhalte erfolgt. Je nach dem über welche Umgebung (Gerät, Software, ...) der Leser verfügt, können verschiedene Darstellungen erfolgen. Diese können zum Beispiel von folgenden Aspekten abhängen:
Die Darstellung von Vanevar Bush im Jahre 1945 zeigt eine fixe Screen-Grösse mit fixen Inhalts-Seiten.
Quelle: «As We May Think», Vannevar Bush, 1945, «The Atlantic Monthly»
Beim klassischen Buch aus Papier gibt es Formale Ausprägungen, die gegeben sind, welche jedoch nicht zwangsläufig auch bei einem eBook zutreffen. Da es sehr viele verschiedene Arten von eBooks gibt, kann nicht generell eine Aussage getroffen werden.
Eigenschaft | Buch (Papier) | eBook (ePub) |
---|---|---|
Inhalt | Bestimmt durch Autor | Bestimmt durch Autor z. T. Ergänzt durch Reader wie zum Beispiel Lexikon-Funktion |
Format/Dimension | Bestimmt durch Produzent | Bestimmt durch Lesegerät |
Verweise/Quellen | Text-Referenz | Links & Text-Referenz |
Schriftwahl/Schriftgrösse | Bestimmt durch Gestalter | Bestimmt durch Leser |
Navigation im Werk | Linear | Linear, selektiv, verweisend, ... |
Aktualisierung | je Auflage | Instantan, je Bezug |
Vertrieb | direkt, Buchhandel | direkt, Vertriebspartner |
Erwerb | Buch als Informationsträger | Nutzungsrecht an Information |
Herstellungskosten | einmalig | einmalig |
Stückkosten | Hoch (Materialkosten) | niedrig (Speicher/Übermittlung) |
Es gibt diverse Geräte, auf denen eBooks gelesen werden können. Grundsätzlich kann man drei verschiedene Formate unterscheiden, welche alle verschiedene Vor- und Nachteile haben
Im Gegensatz zu einem klassischen Buch ist die Benutzerführung und der Lesefluss unter Umständen anders als bei einem eBook. Während man in einem Buch meist linear liesst und dabei von Spalte zu Spalte springt, kann bei einem Lesen an einem Bildschirm gescrollt werden, was für das Auge eine andere Leistung erfordert. Auch ein «blättern» – also Stück um Stück anschauen – ist am Bildschirm möglich.
Bei einem fixierten Layout wird spezifisch auf ein Gerät/Format optimiert und das Layout richtet sich exakt nach diesen Dimensionen. Die gestalterische Freiheit ist damit nicht eingeschränkt. Dafür wird keinerlei Rücksicht auf abweichende Geräte oder aber Wünsche des Lesers (Schriftgrösse, Spaltenbreite, ...) genommen.
Obwohl der Desktop-Rechner oft nicht als explizites Lesegerät gedacht ist, wird durch seine universelle Einsetzbarkeit und die grosse Verbreitung oft darauf gelesen. Klassische eBook-Formate wie ePub werden jedoch eher selten am Desktop gelesen. Hier werden eher Internet-Basierte Werke konsumiert.
Sehr beliebt zum lesen von eBooks. Je nach Technologie lassen sich auch Inhalte mit dem Internet verknüpfen oder interaktive Elemente einbinden. eReader mit eInk haben sehr lange Akkulaufzeiten und eine gute Lesbarkeit bei direkter Sonneneinstrahlung.
Das Smartphone wird durch seine weite Verbreitung und durch die Verbindung zum Internet oft als Lesegerät verwendet. Lange Texte oder Belletristik werden auf dem kleinen Screen nicht immer als angenehm empfunden.
Die Hauptnavigation im klassischen Buch ist die Seitenzahl, woran sich der Leser – über ein Inhaltsverzeichnis – orientieren kann. Zudem ist durch die natürliche Abfolge der Seite eine lineare Form gegeben. Bei einem eBook können Querverweise ein schnelles springen zwischen einzelnen Teilen ermöglichen. Anders als in einem klassischen Buch, kann für die Navigation im eBook nicht nur eine «Seitenzahl» verwendet werden, sondern es können diverse andere visuellen und Inhaltliche Mittel gewählt werden um dem Leser innerhalb des Werkes eine Orientierung zu geben, wo er sich gerade befindet und wie er weiter navigieren kann. Anstatt Seitenzahlen können zum Beispiel auch folgende Orientierungshilfen ergänzt werden:
Viele Reader-Programme und Applikationen unterstützen das Anlegen von Lesezeichen oder Merklisten. Damit wird es möglich, innerhalb eines Werkes für den Leser wichtige Stellen zu speichern und diese auch wieder zur Abfrage verfügbar zu haben. Gewisse Programme bieten auch Möglichkeiten Kommentare oder Markierungen gleich im Text anzubringen. Daneben gibt es Reader mit eingebautem Lexikon um einzelne Wörter nach zu schlagen.
Neben der Fuktion Inhalte für später zu markieren oder Kommentare einzufügen, gibt es auch Dienste, mit denen dieser Vorgang geteilt werden kann. So können Stellen im Text kommentiert oder geteilt werden und andere Leser können sich dann der Diskussion anschliessen.
Viele Verlage bieten heute ePub-Dokumente ihrer Bücher an. Einige Verlage ermöglichen auch mit einem Kauf, mehrere Formate des selben Buches zu beziehen. Grundsätzlich kann man sagen, dass der ePub-Standard oder Abwandlungen davon (Apple, Amazon, ...) heute eine weite Verbreitung haben. PDF-Dateien sind aufgrund der einfachen Herstellung (ab Druckdaten) auch häufig anzutreffen, sind jedoch für den Kunden oft weniger angenehm zu lesen, da die Ausgabe oftmals nicht auf kleinere Endgeräte, sondern auf Papier hin optimiert wurde. Einige Verlage schützen Ihre Werke über Wasserzeichen (Name des Käufers im Buch) oder aber über Verschlüsselungen. Häufig wird hierbei die Technologie von Adobe (Adobe Digital Editions) eingesetzt. Dabei wird das gesamte ePub verschlüsselt und kann nur über entsprechende Freigaben/Käufe entschlüsselt werden.
Viele Verleger und unabhängige Autoren gestalten den Preis von eBooks ähnlich dem des gedruckten Buches. So ist das eBook meist günstiger, jedoch selten unter 60 – 70 % des Papier-Buches. Ist ein Buch exklusiv digital verfügbar, so sind die Preise oftmals deutlich günstiger als vergleichbare Papierbücher. Meist ist der Preis unabhängig vom Datei-Format und oft kann nicht nur ein Format, sondern alle verfügbaren Formate, bezogen werden. Viele Anbieter bieten auch Spar-Pakete an. In diesen werden die Papier-Versionen und eBooks oder aber auch Audio-Bücher des selben Werkes gemeinsam und somit auch im Vergleich zum Einzelkauf stark vergünstigt verkauft.
Vor allem kleinere Verlage und unabhängige Autoren, die ihre Inhalte selber vertreiben, setzen immer häufiger auf eBooks. Da die Verkaufszahlen in Nischenmärkten klein sind, ist das Drucken von Büchern in geringer Auflage teuer und der Absatz zieht sich oft über eine lange Zeit hinweg. Somit entstehen bei Papier-Büchern auch hoche Lager- und Logistikosten. Bei eBooks ist die Investition überschaubar und die Logistik ist zu beinahe 100 % automatisiert.
Chris Anderson hat in seinem Buch «The Long Tail» aufgezeigt, dass nur wenige Produkte sehr populär sind. Doch die Masse aller Nischenmärkte zusammen macht mehr Umsatz als die Verkaufsschlager.
Es gibt verschiedene Technologien und Dateiformate, wie ein Werk an einem Reader (Gerät) angezeigt werden kann. Gängige Formate, welche über Vertriebskanäle im Internet als eBook bezeichnet werden haben diverse Vor- und Nachteile. Der wohl wichtigste Vertreter von digitalen Büchern ist ePub. Es handelt sich dabei um einen Standard, der offen und in Kooperation mit diversen Experten und Firmen entstanden ist. eBooks werden zum Teil auch als Apps angeboten um gewisse technische Beschränkungen zu umgehen.
Eigenschaft | ePub | PDF/ePDF | Kindle | Apps |
---|---|---|---|---|
Fixes Layout | möglich | Ja | beschränkt | Ja |
Fliessender Text | Ja | beschränkt | Ja | Ja |
Verweise im Werk | Ja | beschränkt | Ja | Ja |
Schriftwahl/Schriftgrösse (vom Leser) | Ja | beschränkt | Ja | Ja |
Navigation im Werk | sehr gut | möglich | sehr gut | Ja |
Aktualisierung | möglich | nein | möglich | Ja |
Vertrieb | offen | offen | Amazon | Stores |
Filme/Ton | möglich | beschränkt | möglich | Ja |
Verschlüsselung (Kopierschutz) | über Umwege | Ja | Ja | Ja |
Da ePub 3 auf HTML 5 basiert, gibt es technisch fast keine Beschränungen. Mittels JavaScript können Inhalte mit interaktiven Elementen versehen werden oder es können Ton, Bilder und Videos eingebunden werden. Leider unterstützen jedoch nicht alle eBook-Reader diesen Standard auch vollumfänglich und somit müssen Tests und Kompromisse bei der Erstellung des eBooks eingeplant werden.
Ein eBook im ePub-Format (Dateiendung .epub) ist eine ZIP-Datei (komprimiertes Dateiformat), die eine HTML-Seite (mit besonderen Auflagen) verpackt. Darin sind sowohl der Text, wie auch Inhaltsverzeichnis, Mediendaten und Fonts, die zur Darstellung benötigt werden eingeschlossen und können so bequem verteilt werden. Da es sich dabei um einen offenen Standard handelt, gibt es viele Möglichkeiten diese Datei zu erstellen. Entweder man erstellt die Daten von Hand oder man verwendet einen Editor oder Konverter. InDesign hat in den letzten Jahren den ePub-Export stark verbessert und somit ist es auch möglich qualitativ gute ePub-Publikationen über InDesign zu erstellen. Daneben gibt es ein Vielzahl von freien oder kommerziellen Tools, die eine ePub-Publikation ermöglichen. Meist lässt sich sagen, dass eine Person mit guten HTML-Kentnissen auch in der Lage ist ein ePub zu erstellen und zu optimieren.
Es gibt Anbieter, die Text-Bücher zusätzlich mit Sprechern versehen. So kann zum Beispiel der Text und das gesprochene Wort paralell wiedergegeben werden. Auch gibt es eBook-Reader, die den Text mit synthetisch generierter Stimme lesen.
April 2014: Erstellung
November 2015: Ergänzung
Januar 2019: Überarbeitung